Hilfe und Dokumentation zu WdK-Explorer

Diagramm für Aktuelle Auwahl statistik

1. Die außereuropäischen Erdteile - S. 32

1909 - Breslau : Hirt
32 Deutsche Kolonien in Afrika: Deutsch-Südwestafrika. - Deutsch-Ostafrika. 49. Der o. Waterberg in Deutsch-Südwestafrika, rt. von Windhuk. Der bis 1300 m hohe, tafelförmige rote Sandsteinberg, den Klippen von Helgoland ähnelnd, trägt an der unteren Böschung frucht- bare Erde. Er versendet ein paar starke Quellen im Lande des Durstes, und an einer von ihnen lagerte im August 1304 vor dem entscheidenden Kampfe gegen die Herero eine Abteilung der Schutztruppe. 50. Die Kihuhui-Brücke der Bahnstrecke Tengeni —Sigi der „Sigi"-Exportgeseilschaft. Die Bahn verbindet die Regierungsbahn mit dem Hochplateau von Ost-Usambara und beginnt an der Station Tengeni, wo sich Bahnhöfe beider Bahnen befinden. (Aus Beta, Das Buch von unsern Kolonien.)

2. Ausgewählte Lesestücke aus deutschen prosaischen Musterschriften für höhere Bürgerschulen und die unteren Klassen der Gymnasien - S. 272

1810 - Berlin : Realschulbuchh.
272 Siebenter Abschnitt, Nacht mitten im Schlaf überfallen, dennoch so viele Stunden mit erstaunlicher Tapferkeit in Dunkelheit und Nebel gestritten, die mehresten ihrer Heerfüh- rer verlohren hatte, und doch jetzt im Begriff stand den Blutkampf zu erneuern. Dieses war auch die Absicht Friedrichs, als der Herzog von Aremberg, der mit feinem starken Corps unter Begünstigung des Nebels dem Könige in die Flanke gekommen war, den linken Flügel der Preußen angriff. Hier wurden einige .tausend Mann über den Haufen ge- worfen, und eine große Preußische Batterie erobert. Dies war aber auch die Gränze des Siegs. Der König, der jetzt feindliche Truppen vorne und im Rücken hatte, zog seine tapfern Schaaren mitten unter diesem Mordgetümmel zusammen, und machte, nach einem fünfstündigen verzweifelten Gefechte, ei- nen Rückzug, dem nichts als ein zweitaufenjahri- ges Alter fehlt, um von allen Zungen gepriesen zu werden. Er wurde durch ein starkes Artilleriefeuee und durch Linien von Kavallerie gedeckt, die in der Ebene von Weigern mit großen Zwifchenrämen auf- marschierten, hinter denen sich die Infanterie for- mine. Die Oesterreichifche Armee^war in zu großer Unordnung, um einen solchen Rückzug zu stören; überdem auch hatte Daun schon bei Kollin zu erken- nen gegeben, sein Grundsatz ftlj, daß man einem fliehenden Feinde eine goldne Brucke bauen müsse. — Der Marsch Friedrichs ging nicht weit. Nur eine halbe Meile vom Wahlplatz, auf den sogenannten Spitzbergen, lagerte er sich mit feinen Truppen, die den größten Theil ihrer Artillerie und Bagage ver- lohren, den kurzen Rock in der rauhen Jahreszeit zur Decke, und den Himmel zum Zelte hatten. Es fehlte ihnen sogar an Pulver und Kugeln, diesem größten Bedürfniß der Europäischen Heere. Ein neues Treffen in dieser Lage hatte die alten Schlach- ten erneuert, wo Mann gegen Mann focht, und jeder sich auf feine Faust verließ. Die Stellung des Königs war indessen so vortheilhaft, die Mittel, allen Gefahren Trotz zu bieten, bei ihm so mannich- faltig, und seine Truppen selbst in ihrem gefchlage» ven

3. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 224

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
224 Entwicklung der Operationen auf den Kriegsschaupltzen, sowohl auf der Front gegen Frankreich und Belgien, als auf der Front gegen Italien, Serbien und Rußland, erkennt man tglich deutlicher, da der Sieg sich auf die Seite Deutsch-lands und sterreich-Ungarns neigt. Unter diesen Umstnden wird Bulgarien gegen sich selbst ein Verbrechen begehen, es wird einfach Selbstmord begehen, wenn es nicht mit den Zentralmchten hlt, weil nur diese es sind, die es uns ermglichen knnen, unsere Hoffnungen auf eine Vereinigung des bulgarischen Volkes zu der-wirklichen. 129. Unser Kampfziel bei Verdun. Quelle: Mitteilung des Groen Hauptquartiers. Fundort: Hannoverscher Kurier vom 24. Oktober 1916 (Abendausgabe). Nr. 32 741. Die Bedeutung und die Eigenart der Kmpfe um Verdun ist unmittelbar bedingt durch die strategische Lage der Festung. Das groangelegte System von befestigten Sttzpunkten, welches Frankreich zur Sicherung seiner Ost- und Nord-oftfront vor seine Hauptstadt gelagert hat, zieht sich von Belsort der Epinal und Toul nach Verdun, mit der Front nach Nordosten. Bei Verdun biegt es nach Westen um und zieht sich der die Hauptsttzpunkte Reims und Setott bis zu den Sicherungen des Oisetales bei la Fere. Die letzteren beiden Sttzpunkte sind in unseren Hnden, im brigen ziehen sich unsere Schtzengrben im flachen Bogen um diese Sperrlinie herum, die sie nur bei St. Mihiel durchbrochen haben. Verdun bildet den nordstlichen Eckpfeiler dieses ganzen Verteidigungssystems. Aber in dieser wichtigen Bedeutung Verduns fr die Verteidigung Frankreichs liegt nicht die alleinige, ja nicht einmal die hauptschlichste Bedeutung des Platzes. Zu einer noch wesentlich wichtigeren Rolle mute Verdun in dem Augenblick be-rufen sein, wo unsere Feinde es unternahmen, von der Verteidigung zum Angriff berzugehen. Denn in diesem Augenblick wurde Verdun das eigentliche Ausfalltor Frankreichs gegen Deutschland. Der Vorsto, welchen die Franzosen immer wieder vergeblich versucht hatten, um den zurckgebogenen Teil unserer Westfront zu durchstoen und damit in den Rcken unserer in Belgien und Nordfrankreich kmpfenden Truppen zu gelangen, sollte von Verdun aus erneuert werden. Von dieser Stelle aus htte er neben der strategischen Bedrohung des nrdlichen und des Mittelstckes unserer Westfront zugleich die wirtschaftlich hchst bedeutungsvolle Nebenwirkung gehabt, da er schon in seinem Beginne die Aussicht bot, die wert-vollen Kohlen- und Erzgebiete von Briey zurckzuerobern, deren Verlust sr die Franzosen seinerzeit ebenso peinlich gewesen war, wie ihre Wiedergewinnung im hchsten Grade erwnscht sein mute. Im weiteren Verlauf htte dann der Vor-sto von Verdun aus die Festung Metz getroffen, deren berrennung zugleich die Mglichkeit bot, die durch sie gedeckten deutsch-lothringischen Stahlindustriegebiete und damit vitale Teile unserer deutschen Kriegsindustrie zu entreien. Fr die Erreichung dieses strategisch wie kriegswirtschaftlich gleich bedeutungs-vollen Zieles bot die Festung Verdun eine ganz eigenartig gnstige Operations-bafis. Zunchst sicherte Verdun mit seinem breiten Fortgrtel, der noch dazu durch einen weit vorgeschobenen Kranz von vorzglich gelegenen neuausgebauten Feld-besestigungen erweitert worden war, die Ubergnge der wichtigsten von Paris nach Metz fhrenden Straen und Eisenbahnen und diente also als Brckenkopf fr die

4. Neueste Geschichte seit 1815 bis zur Gegenwart - S. 225

1918 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
- 225 - Maaslinie. Fr die stlich der Maas zum Vorsto nach Nordosten bereitzustellenden Truppenmassen bot der Befestigungsring von Verdun in der Ausdehnung, wie er bis zum Februar 1916 bestand, ein vortreffliches Aufmarschgelnde mit einem vorzglich ausgestalteten Straen-- und Eisenbahnnetz, einer Menge gerumiger Kasernen, Lebensmittellager, kurz mit allen denjenigen Anlagen, welche zu einer Operationsbasis grten Stils gehren. Mit einem Worte: Verdun war das Aus-sallstor Frankreichs gegen Mitteldeutschland. Dieses Ausfalltor zu schlieen, war uns bis zum Frhjahr 1916 unmglich gewesen. Der Zweifrontenkrieg hatte wesentliche Teile unserer Streitkrfte auf dem russischen und auf dem Balkankriegsschauplatz gefesselt gehalten. Erst als diese Krfte durch den zeitweiligen Abschlu des russischen und des Balkanfeldzuges frei--geworden waren, konnte an die Niederkmpfung Verduns herangegangen werden mit dem strategischen Ziele: die Ausfallspforte Frankreichs zunchst einmal von deutscher Seite aus zu verrammeln und im weiteren Verlaufe der Kriegshand-lungen sie nach Frankreich zu einzustoen. 130. Verdun und Somme. Quelle: Amtliche Darstellung aus dem Groen Hauptquartier. Fundort: Hannoverscher Kurier vom 2s. August 1916 (Abendausgabe). Nr. 32630. Ein Vergleich der Schlacht an der Somme und der Kmpfe bei Verdun drngt sich auf. Bei Verdun sind wir die Angreifer; in der Picardie befinden wir uns in der Abwehr. Aber die Verteidigung Verduns, auf deren Hartnckigkeit die Franzosen so stolz sind, und von der sie in aller Welt so viel Wesens zu machen verstehen, sttzt sich auf den wuchtigen Rckhalt der strksten Festung Frankreichs, ihren doppelten Fortgrtel und ein kunstvoll ausgebautes Verbindungsnetz von Feld-befestigungen. Schon das Angriffsgelnde an sich bietet durch sein starkes Ansteigen und die tiefen Einschnitte, die es durchziehen, die berragenden Kuppen, die es schtzen, dem Angreifer ungleich viel hhere Schwierigkeiten, als die leicht ge-wellte Ebene der Picardie. Unseren Kmpfern an der Somme stand nur ein schmaler Grtel von Schtzengrben zur Verfgung, deren vorderste Linie, als sie dem Erdboden gleichgemacht war, von der ungeheuren feindlichen bermacht nach siebentgigem Trommelfeuer im ersten Anlauf stellenweise berrannt und damit fr die Verteidigung vielfach ausgeschaltet werden konnte. Was aber das Strkeverhltnis anlangt, so ist es bekannt, da bei Verdun die Franzosen uns in einer berlegenheit gegenberstanden, die an Infanterie sich zu unserer Strke wie 2:1 verhlt. Dabei waren wir dort in der Rolle der Angreifer ! An der Somme aber stellt sich das Zahlenverhltnis jedenfalls noch weit ungnstiger fr uns. Und trotzdem ist der Gelndegewinn unserer Feinde im ersten Monat ihrer Offensive noch nicht halb so groß als der unsrige im ersten Monat vor Verdun! (brigens mag darauf hingewiesen werden, da der Gelnde-gewinn, den die Franzosen erzielen konnten, fast doppelt so groß ist als derjenige der Englnder, während die Verluste der ersteren etwa halb so groß sind als die der letzteren.) Sb. 11. O. Heinze-Kinghorst, Quellenlesebuch. Hl. 15

5. Der Weltkrieg - S. 56

1917 - Hannover : Carl Meyer (Gustav Prior)
— 56 — fischen Armeen hatte niederlegen müssen, den Oberbefehl an der Front in Kankasien (I. S. 88). Dieser neue Heerführer setzte es nun durch, daß ihm erhebliche Verstärkungen geschickt wurden. Vor der nun mit sehr bedeutenden Kräften im Spätherbst 1915 von neuem aufgenommenen Offensive räumte die schwache türkische Armee Kaukasien. Sie zog sich kämpfend auf Erzerum zurück, diese veraltete Festung als Sammelplatz betrachtend. Da an einen schnellen Nachschub nach dieser entfernten, bahnlosen Gegend nicht gedacht werden konnte mußte man türkischerseits auch diese Stadt aufgeben und sich auf die Höhen westlich der Stadt zurückziehen. Am 16. Februar 1916 fiel Erzerum in die Hände des Feindes. Und selbst hierauf beschränkte sich noch nicht der Erfolg der Ruffeu. Sie bemächtigten sich in den nächsten Monaten weiterer1 großer Teile des türkischen Armeniens. Bitlis, Ersingjan und die Hafenstadt Trapezuut gerieten in ihren Besitz, und in frevelhafter Mißachtung aller Grundsätze des Völkerrechts besetzten sie den größten Teil des neutralen Persiens. Wohl versuchten die Türken, den russischen Erbfeind aus ihrem und dem persischen Gebiet zu vertreiben. Im Hochsommer 1916 schickte die türkische Heeresleitung den größten Teil der nach dem Fall von Kut-el°Amara zur Verfügung stehenden Truppen von Bagdad aus gegen die Russen in Persien vor und warfen sie ganz beträchtlich in Richtung auf Teheran zurück. Um dieselbe Zeit ging die bedeutend verstärkte türkische Armee in Armenien kraftvoll vor und nahm Bitlis wieder in Besitz. Aber ein großer Teil Persiens und fast ganz Armenien blieb in den Händen der Russen. Diese rühmten sich laut ihrer Erfolge und schätzten sie darum so außerordentlich hoch ein, weil sie glaubteu, durch die leichte Eroberung in diesen entlegenen Ländern eine gewisse Entschädigung für den Verlust von Landgebiet zu erhalten, den sie im Sommer vorher in so reichem Maße im Westen ihres Reiches erlebt hatten. 4. Die Kämpfe in Mesopotamien. Ein sehr wechselreiches Bild boten die kriegerischen Ereignisse ans dem dritten asiatischen Kriegsschauplätze, die Vorgänge in dem alten Mesopotamien oder Jrak-Arabi, wie der Türke den südlichen Teil dieses Landes nennt. Es ist bereits bei der Darstellung der Beziehungen zwischen England und Deutschland gezeigt worden, welchen Wert England dem Euphrat- und Tigrisland beilegt, und wie gerade hier deutsche und englische Interessen aufeinanderstoßen (I. S. 8). Es nahm daher nicht wunder, daß die Engländer in dem Augenblick, da der Krieg ausgebrochen war, alles versuchte», sich gerade dieses Landes zu bemächtigen. Zu diesem politischen Beweggründe kam ein strategischer insofern, als ein in dem alten Zwischenstromlande stehendes Heer eine ständige Flankenbedrohung der gegen den Sueskaual gerichteten türkischen Unternehmungen bilden würde. Schon vor der Kriegserklärung zog England auf den im persischen Meerbusen liegenden Bahrein-Inseln namentlich indische Truppen zusammen. Sobald dann die Türkei in den Krieg eintrat, landete England diese Truppen im Mündungsgebiet des Schat-el-Arab. Die Türken hatten hier nur etwa 7000 Mann stehen. Diese wenigen Truppen zogen sich vor der Übermacht nach Norden zurück. So fiel den Engländern bald das ganze Schat-el-Arab-Gebiet mit der Handelsstadt Basra in die Hände. Ohne große Hindernisse drangen sie dann in die Ebene der beiden Ströme ein und näherten sich, am Tigris vor. rückend, ganz bedenklich der alten Industrie- und Handelsstadt Bagdad. In

6. Geschichte der neueren Zeit - S. 342

1861 - Münster : Coppenrath
342 oder Fernschreibmaschine, hat sich länger erhalten und wurde auch in andere Staaten eingeführt. Dieser gibt durch die ver- schiedene Stellung mehrerer an einer hohen Stange angebrachten beweglichen Balken besondere Signale oder Zeichen, die eine bestimmte Nachricht andeuten, wie jetzt, bei unseren Eisenbahnen, die Signalstangen. Die folgenden immer in einer bestimmten Entfernung stehenden Telegraphen wiederholen rasch nach ein- ander dieselben Signale, und so gelangt die Nachricht wie im Fluge an den Ort ihrer Bestimmung. So schnell ist dieser künstliche Kurier, daß der Convent oft des Morgens durch ihn einen Befehl an seine Armee am Rhein ergehen ließ und noch an demselben Morgen im Sitzungssaale durch ihn die Nachricht zurückerhielt, daß der Befehl bereits vollzogen sei, obschon der Weg von Paris nach dem Rhein hin und zurück über 200 Stunden beträgt. Diese neue Erfindung leistete den Franzosen in ihren vielen Kriegen die trefflichsten Dienste.*) Der General Pichegru drang siegreich durch die Niederlande in Holland ein; der strenge Winter von 1794 auf 1795 baucte ihm feste Brücken über Flüsse und Seen, und schon am 19. Januar hielt er seinen Einzug in Amsterdam. Der Erbstatt- halter floh nach England; darauf ward Holland in eine ba- tavische Republik nach französischem Muster verwandelt (26. Januar 1795). Sie mußte aber das Land längs der Maas von Mastricht bis Venloo an Frankreich abtreten, und mit demselben ein Bündniß abschließen; worauf England an Batavien den Krieg erklärte. Preußen, mißvergnügt über den Ausgang eines unter so großen Hoffnungen unternommenen Krieges, trennte sich von seinen Verbündeten und schloß am 5. April 1795 mit Frankreich für sich einen besonderen Frie- den zu Basel, in welchem es der stolzen Republik seine *) Jetzt hat man elektro-magnetische Telegraphen, die gewöhnlich längs der Eisenbahnen angelegt werden und größere Sicherheit und Schnelligkeit gewähren. Vor den früheren optischen, d. i. für das Auge berechneten Telegraphen haben sie auch den Vortheil, daß Nacht und Ne- bel keinen Einfluß auf ihre Arbeiten haben.

7. Geschichte der neueren und neuesten Zeit - S. 318

1871 - Münster : Coppenrath
I — 318 — ballon, den man an einem langen Seile aufsteigen ließ, zu beobachten. Dieser Versuch wurde im niederländischen Feldzuge j oft wiederholt, später jedoch wieder ausgegeben, weil man das aufsteigende Luftschiff noch nicht nach Belieben lenken und regieren kann. Die herrschenden Winde allein bestimmen die Richtung desselben. Eine andere Erfindung aber, welche um diese Zeit der französische Ingenieur Chappe machte, der Telegraph, oder Fernschreibmaschine, hat sich länger erhalten und wurde auch in andere Staaten eingeführt Dieser gibt durch die verschiedene Stellung mehrer an einer hohen Stange angebrachten beweglichen Balken besondere Signale oder Zeichen, die eine bestimmte Nachricht andeuten, wie jetzt, bei unseren Eisenbahnen die Signalftangen. Die folgenden immer in einer bestimmten Entfernung stehenden Telegraphen wiederholen rasch nach einander dieselben Signale, und so gelangt die Nachricht wie im Fluge nach dem Orte ihrer Bestimmung. So schnell ist dieser künstliche Kurier, daß der Convent oft des Morgens durch ihn einen Befehl an feine Armee am Rhein ergehen ließ und noch an demselben Morgen im Eitzungssaale durch ihn die Nachricht zurückerhielt, daß der Befehl bereits vollzogen fei,; obschon der Weg von Paris nach dem Rhein hin und zurück über 200 Stunden beträgt. Diese neue Erfindung leistete den Franzosen in ihren vielen Kriegen die trefflichsten Dienste.*) Der General Pichegru drang siegreich durch die Niederlande in Holland ein, der strenge Winter von 1794 auf 1795 bauete ihm feste Brücken über Flüsse und Seen, und schon am 19. Ja-1 *) Jetzt hat matt elektro magnetische Telegraphen, die gewöhnlich längs ; der Eisenbahnen angelegt werden und größere Sicherheit nttfe Schnelligkeit gewähren. Von den früheren optischen, d. i. für das Auge berechneten Ter j legraphen haben sie auch den Vortheil, daß Nacht und Nebel Feilten Einfluß auf ihre Arbeit haben. — Sogar unterseeische Telegraphen sind bereits vielfach angelegt worden nitd bringen in überraschender Schnelligkeit Knnde aus Ländern, die durch Meere weit getrennt sind. Seit dein Jahre 18g6 ist Europa sogar mit Amerika durch zwei unterseeische Tele- i graphen (Kabel) verbunden.

8. Kriegsbuch für die Jugend und das Volk - S. 126

1916 - Stuttgart : Franckh
126 portugiesisches Gebiet über und wurde tu Angola interniert. Erst von dem Tage an, an dem Botha seinen Fuß in Swakopmnnd auf deutsches Gebiet setzte, kommt ein größerer Zug in die bis dahin ziemlich verzettelten und planlosen Operationen. Er ging nicht eher vor, als bis er eine zehnfache Übermacht gegen die kleine deutsche Streitmacht versammelt und sie mit allem Nötigen reichlich ausgerüstet hatte, und unterbrach seinen Vormarsch stets so lange, bis seine Ingenieure genügend Wasser für Menschen und Pferde ausfindig gemacht hatten. Seine vorläufigen Ziele waren Keetmanshoop im Süden und Würdhnk in der Mitte unseres Schutzgebietes. Gegen jenes wurden drei Heeressäulen angesetzt: Ge- hindurch untätig bei Garub stehen blieb. Einer kleineren Abteilung von ihm, gelang es, die Verbindung mit der Südkolonne Deventers herzustellen. Die Ostkolonne hatte bei Rietsontein mit den Deutschen Fühlung gewonnen und drang nun über Hazmer weiter vor. Gegen einen solch übermächtigen Angriff von drei Seiten her konnte die deutsche Stellung iu Keetmanshoop nicht länger gehalten werden. Die Deutschen traten daher den Rückzug nach Norden längs der Bahnlinien an, nachdem sie Keetmanshoop geräumt und alle militärischen. Anlagen zerstört hatten. Bei Ka--bns gab es noch ein heftiges Nachhutgefecht, und ein Versuch Mackenzies, den Deutschen den Rückzug abzuschneiden, wurde vereitelt. Botha hatte sich in Walfischbai eine mit Ein Gespann von 40 Ochsen befördert ein schweres britisches Geschütz über den südwestafrikanischen Sand, ein auch in Afrika nicht alltägliches Bild. Nach einer Tonzeichnung von R. Oeffinger. neral Mackenzie sollte von Lüderitzbucht östlich vorgehen, Oberst Deventer andere Abteilungen über den Oranjefluß und Warmbad nördlich vorführen, Oberst Berrange mit Reiterei und leichter Artillerie durch die Kalahariwüste und das Karas-Gebirge vorstoßen. Die Kolonne Deventer fand nicht viel Widerstand, da den Deutschen angesichts der feindlichen Übermacht nichts übrig blieb, als ein langsamer Rückzug unter Zerstörung der Bahnlinie und aller vorhandenen Vorräte. Nachdrücklicheren Widerstand fand dagegen die Kolonne Mackenzie, die drei berittene Brigaden nebst den zugehörigen Batterien zählte, während Major Ritter ihr nur etwa 800 Mann mit einigen Geschützen und Maschinengewehren entgegenstellen konnte. Schon an der Wasserstelle Garnb geriet die englische Vorhut in ein Feuergefecht mit deutschen Truppen und wurde dann überraschend von anderen in der Flanke angegriffen. Ihr Führer fiel verwundet in deutsche Gefangenschaft. Sir Mackenzie nahm sich diese Lehre so zu Herzen, daß er einen vollen Monat allen Hilfsmitteln der Neuzeit reichlich ausgestattete Basis geschaffen, tastete anfangs aber nur zögernd vor. Dann aber erfolgte der Stoß so rasch und gewaltig, daß er das ganze Eisenbahnnetz in die Gewalt Bothas brachte und die Deutschen nicht mehr Zeit behielten, die Brücken zu zerstören. Er hatte dabei seine Armee ebenfalls in drei Heerhaufen geteilt. Der eine zog auf Karibik, der andere folgte der Bahnlinie nach Windhuk, der dritte drang im ausgetrockneten Bette des Swakopflufses vorwärts. Aber so schnell ging der Vormarsch nicht, die Deutschen leisteten in zahllosen kleinen Gefechten hartnäckigen Widerstand, so daß Botha erst am 2. Mai Otjimbingwe zu erreichen vermochte, mithin zur Zurücklegung einer rund 90 km betragenden Strecke nicht weniger als 43 Tage nötig hatte. Volle 2 km am Tag! Windhuk, die aufblühende Hauptstadt unserer Kolonie mußte schließlich aus ähnlichen Gründen wie Keetmanshoop kampflos geräumt werden, zumal von Süden her General Mackenzie in Eilmärschen heran-

9. Bayern unter Prinzregent Luitpold und König Ludwig III. Der Weltkrieg (seit 1914) - S. 14

1916 - München : Oldenbourg
14 Der Weltkrieg (seit 1914). sich nicht nur eine wichtige Wirtschafts- und Kulturstraße zwischen Mitteleuropa und Vorberasien sonbern die Türkei konnte auch mit Leichtigkeit Truppen und Kriegsmaterial nach und von allen Seiten zusammenziehen, sodaß die kriegerischen Absichten der Russen und Englänber gegen die Türken bebeutenb erschwert würden. So brang denn aufseiten Rußlands und der Westmächte die Überzeugung durch, daß man die Auseinandersetzung mit Deutschland und Oster-1914 reich nicht mehr allzulange verschieben dürfe und es begannen die Kriegs-Apnl Vorbereitungen des Dreiverbandes im einzelnen. Da die strategischen Bahnen an der russischen Westgrenze (vgl. S. 12) noch nicht fertig waren, also die Versammlung der russischen Streitkräfte länger dauerte als die der deutschen und österreichischen, begann Rußland in aller Heimlichkeit bereits im April und Mai 1914 die Mobilisierung seiner sibirischen Armeekorps und deren Beförderung nach dem Westert1). Ferner wurden in Serbien und Montenegro große Mengen an Waffen und Munition aufgespeichert. Frankreich, dessen Rüstungen noch nicht beendet waren, hielt sich vorsichtig zurück, zumal etwaige unmittelbare Kriegsvorbereitungen doch nicht unbemerkt hätten vor sich gehen können. England rüstete seine Flotte und sein Landheer ganz öffentlich unter der heuchlerischen Maske, daß es zu Übungszwecken eine Probemobilisierung und Flottenschau beabsichtige. Gleichzeitig suchten die Westmächte Belgien in ihren Kreis zu ziehen. Die Stellung Belgiens war für den beborstehenben Krieg von der höchsten Wichtigkeit. Seit langen Jahren hatte man die beutsch-sranzosische Grenze von beiben Seiten berart befestigt, daß ein unmittelbarer Angriff sowohl von beutscher als von französischer Seite wenig Erfolg bersprach. Deshalb planten die beiben Generalstäbe, der beutsche und der französische, einen raschen Vormarsch durch Belgien, um die beutsch-franzosischen Grenzbefestigungen zu umgehen und den Gegner in der Flanke zu fassen. Für Frankreich und England kam noch hinzu, daß Belgien für England der natürliche Brückenkopf und Lanbungsplatz war, auf dem sich die französischen und englischen Streitkräfte leicht bereinigen konnten. Deutscherseits wurde nun der Kriegsplan sorgfältig geheimgehalten. Aufseiten Frankreichs und Englanbs gelang inbes die Geheimhaltung nicht soleicht, ba die französisch-englisch-belgischen Verhanblungen einen zu großen Kreis von Eingeweihten umfaßten, als daß sie ganz im berborgenen hätten borsichgehen können. In Belgien selbst, wo das französischgesinnte, beutschseinbliche Wallonentum regierte, war man mit dem Anschluß an die Westmächte2) trotz der bölker-rechtlich festgelegten Neutralität im allgemeinen einberstanben und zufrieben, zumal man an dem Siege des überlegenen Dreiberbanbes gar nicht zweifelte^ 1) Durch später (bei Kriegsgefangenen) aufgefundene Schriftstücke, beglaubigte Aussagen u. dgl. ist die Tatsache, daß die sibirischen Armeekorps bereits im Mai 1914 auf Kriegsfuß standen und nach Westen befördert wurden, urkundlich erhärtet. 2) Daß sich die belgische Regierung unter Leitung des Königs Albert mit der französischen und der englischen im Einvernehmen befand, ist durch inzwischen aufgefundene amtliche Schriften, besonders durch die Berichte des belgischen Gesandten in Berlin, v. Greindel, unwiderleglich bestätigt worden.

10. Enthaltend der neuesten Geschichte erste Hälfte - S. 47

1845 - Halle : Anton
47 tei den Erbstathalter zu stürzen; alle belgischen und verei- nigten Niverlande unter seinem Protectorate zu verbinden, seine Truppen vollends durch die Vorteile, die er ihnen dann bieten kö'nte, zu gewinnen; mit ihnen auf Paris zu marschiren, den Convent aufzulö'sen, die Clubs zu schließen und die Constitution vom Jahre 1791 mit einem constitu- Lioncllen Könige an der Spitze herzustellen. In Folge die- ses Planes feiten 14,009 Man sich bei Antwerpen sammeln und über den Biesbosch nach Holland Vordringen; Gertruy- denberg, Bredä, Bergen op Zoom und andere Vesten die- ser Gegenden selten durch zurükbleibende Detachements mas- kirt, Maestricht von General Miranda mit 15,000 Man belagert werden, wärend Neuilly und Harville mit 10,000 Man zwischen Laroche und Malmedy, und Valence mit 25.000 M. längs der Noer, Lamarlwre mit 3,500 M. bei Roermonde die Belagerung zu decken und Champmorin mit 6.000 M. Venlo zu nemen hatte. Gelänge Dumouriez's Zug nach Holland, dann solté Miranda 25,000 Man nach Nimwegen süren und sich bei Utrecht wider mit Dumouriez vereinigen, und Valence inzwischen die Belagerung von Maestricht fortsetzen. Dumouriez Plan ward inzwischen nicht mit gehöriger Präcision ausgefürt, als sein Corps sich am 17ten Februar in Bewegung gesezt hatte. Etat rasch nach Holland Vor- dringen zu können, gieng man zögernd zu Werke; doch ward am 24ten Februar Bredä, kurze Zeit nachher Ger- truydenberg übergeben; als endlich zum loten März der Uebergang nach der Insel Dort und nach Holland festgesezt war, muste er wider aufgeschoben werden, weil die Ereig- nisse an der Maas dringend Dumouriez's Anwesenheit for- derten. Das ö'streichische Heer hinter der Erst und Roer in der ersten Hälfte des Februar bis auf 40,000 Man verstärkt unter dem Commando des Prinzen von Koburg; außerdem 11.000 Preussen, die sich ihm anschloßen, unter Braun- schweig -Oels, hatten die rasche Einname von Venlo gehin- dert, und Miranda gezwungen in der Nacht zum 3ten März die Belagerung von Maestricht aufzuheben. Am 5ten war auch Lüttich von den deutschen Truppen wider besezt wor-
   bis 10 von 40 weiter»  »»
40 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 40 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer
Auswahl:
Filter:

TM Hauptwörter (50)50

# Name Treffer  
0 0
1 0
2 0
3 0
4 6
5 0
6 0
7 6
8 1
9 1
10 0
11 0
12 5
13 3
14 0
15 0
16 0
17 1
18 6
19 0
20 0
21 1
22 0
23 0
24 5
25 0
26 1
27 0
28 33
29 2
30 0
31 0
32 8
33 0
34 10
35 3
36 0
37 1
38 0
39 6
40 0
41 2
42 0
43 0
44 0
45 3
46 0
47 1
48 0
49 0

TM Hauptwörter (100)100

# Name Treffer  
0 1063
1 109
2 25
3 1223
4 5131
5 607
6 350
7 82
8 72
9 334
10 1046
11 705
12 305
13 168
14 52
15 189
16 682
17 457
18 363
19 68
20 65
21 527
22 7
23 99
24 68
25 84
26 25
27 390
28 1909
29 49
30 46
31 7
32 84
33 257
34 71
35 32
36 625
37 29
38 206
39 54
40 803
41 214
42 90
43 345
44 295
45 417
46 210
47 333
48 3382
49 408
50 795
51 40
52 45
53 55
54 357
55 16
56 24
57 316
58 44
59 85
60 276
61 2601
62 1208
63 19
64 912
65 132
66 105
67 12
68 84
69 107
70 2270
71 116
72 330
73 193
74 373
75 54
76 1124
77 420
78 153
79 804
80 2409
81 43
82 52
83 66
84 83
85 21
86 44
87 86
88 10
89 59
90 15
91 184
92 1830
93 507
94 191
95 385
96 67
97 582
98 316
99 381

TM Hauptwörter (200)200

# Name Treffer  
0 101
1 26
2 140
3 149
4 6
5 72
6 170
7 204
8 31
9 2083
10 23
11 40
12 295
13 55
14 51
15 27
16 53
17 4971
18 16
19 348
20 8
21 3580
22 3
23 12
24 168
25 259
26 51
27 23
28 10
29 79
30 113
31 9
32 14
33 722
34 42
35 2213
36 131
37 26
38 89
39 448
40 19
41 8
42 29
43 75
44 237
45 78
46 138
47 150
48 10
49 56
50 212
51 297
52 173
53 283
54 577
55 228
56 12
57 99
58 3
59 1341
60 715
61 605
62 69
63 17
64 18
65 608
66 63
67 1944
68 17
69 33
70 76
71 1362
72 15
73 744
74 8
75 412
76 90
77 29
78 172
79 123
80 43
81 1885
82 27
83 13
84 20
85 20
86 72
87 159
88 402
89 33
90 76
91 456
92 71
93 469
94 63
95 21
96 82
97 34
98 317
99 30
100 559
101 2
102 609
103 491
104 17
105 36
106 24
107 4
108 14
109 4
110 172
111 178
112 78
113 5
114 81
115 9
116 82
117 763
118 50
119 82
120 3
121 3256
122 36
123 54
124 107
125 94
126 14
127 31
128 6
129 300
130 104
131 1435
132 3
133 24
134 28
135 97
136 495
137 9
138 26
139 147
140 5360
141 6909
142 208
143 357
144 207
145 28
146 10
147 10
148 47
149 31
150 166
151 552
152 256
153 277
154 19
155 1104
156 4125
157 401
158 25
159 8
160 19
161 9
162 3
163 12
164 11
165 57
166 187
167 28
168 16
169 87
170 1700
171 30
172 36
173 220
174 825
175 396
176 717
177 327
178 9
179 81
180 35
181 4
182 1715
183 1087
184 15
185 8
186 36
187 4
188 53
189 2
190 6
191 20
192 15
193 38
194 13
195 2
196 294
197 534
198 2790
199 109